Archiv | Krankenhaus RSS feed for this section

Streit um Hausgeburten: Kuschelatmosphäre plus High-Tech-Medizin

31 Jul

Heute erhielt ich von einem guten Freund unten stehenden Artikel zum Lesen. Das Thema Geburt – wo und wie – hat die großen Medien erreicht und wird besprochen. Leider sehr oberflächlich wie ich finde.

Denn es geht ja eben nicht um Kuschelatmosphäre und Wellness im Krankenhaus, sondern darum, dass das Personal dort fähig ist, eine natürliche Geburt zu leiten ohne dauernd einzugreifen – es sei denn besagter Notfall tritt ein. Dass aber gerade das Eingreifen, Wehentropf hier, Wehenblocker da
etc. sowie Schichtwechsel von Hebammen mit verschiedenen Meinungen u.a. die Geburt negativ beeinflussen können – das wird hier nicht untersucht.
Und als Dekoration braucht es auch keinen Geburtshocker.

Artikel ist nachzulesen unter:

Zitat aus Spiegel online:

„Für die meisten Schwangeren ist klar: Sicherheit geht vor – das Baby
kommt im Krankenhaus zur Welt. Aber wie gefährlich ist eine Entbindung
außerhalb der Klinikmauern? Studien lassen viel Raum für Interpretation.
Klinikärzte setzen sich jetzt für mehr „Wellness während der Geburt“
ein.“

Von Heike Le Ker

Den vollständigen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL
http://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/0,1518,821295,00.html

Zweisamkeit zwischen den Wehen

29 Jul

 Eine Geburt dauert in der Regel lang. Ausnahmen bestätigen die Regel. Sie beginnt unverkennbar mit Wehen. Dann ist es soweit. Es geht los.

Wichtig auf diesem Weg ist besonders der Glaube an die eigene Kraft, seine Ressourcen zu kennen und zu nutzen.

Es kann vorkommen, dass Deine Kräfte von aussen stehenden während der Geburt falsch eingeschätzt werden.

Vielleicht, weil Du bereits viele Stunden in der Wehenarbeit gesteckt hast und Dein Körper und Dein Baby im Bauch eine Pause brauchen und deshalb die Wehentätigkeit nachläßt. Dann wird Dir vielleicht gesagt, dass Du es nicht schaffst aus eigener Kraft. Dann geh in Dich und frag Dich selbst: Wie geht es mir? Hab ich noch Kraft? Sprich mit Deinem Baby. Und wenn Du irgend kannst, bleib bei Dir und geh voran. Jede Wehe ist ein Schritt zu Deinem Baby hin.

Der wichtigste Helfer ist hier Dein/e PartnerIn/BegleiterIn. Besonders schön und intensiv empfand ich die letzte Geburt, bei der ich beiwohnen durfte. Hier war der Partner am richtigen Platz, hat mit geatmet und stets versucht seiner Frau zu folgen – in allen Entscheidungen und Gefühlen während dieser langen Geburt. Ich erinnere mich besonders an die Wehenpausen, in denen auch dieses innige Bild entstand. Cori lächelte tief aus dem Herzen heraus. Über lange Strecken der Geburt auch während der Wehen war da dieses innere Strahlen und Lachen.

In jedem Krankenhaus gibt es Rahmenbedingungen, die mitunter enge Grenzen stecken, Normen, die eingehalten werden müssen. Dessen sollten sich alle werdenen Eltern bewußt sein, die dort gebären wollen. Die Geburt ist ein Durchnavigieren durch Richtlinien und eigene Bedürfnisse. Und irgendwo in diesem Niemandsland trifft man sich und das Kind wird geboren.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Cori und lieber Thomas, zu der Geburt Eurer Tochter Merlind. Sie ist wunderschön.

Besonderen Glückwunsch aber auch zu dieser innigen von Liebe getragenen Geburt, die nicht ohne Klippen war!

Das erste Mal

25 Jun

Liebe Patricia,

ich wollte dir nochmal danken, ich weiss nicht wie ich die Geburt ohne dein Yoga und die Tön-Übungen überstanden hätte.

Nachdem nach dem nächtlichen Blasensprung 12 Stunden lang, ausser unmotiviertem „Gewehe“ nichts passierte, gab´s den Wehentropf.
 

Leider kurbelte die Chemie-Keule die körpereigene Oxytozin Ausschüttung dermassen an, das die Geburt lediglich 2 Stunden dauerte, und mich die Wucht der Wehen förmlich überrollte.
Ich habe die gesamte Zeit in deinen Übungen Halt gefunden und mich im Nachhinein oft gefragt wie ich das Ganze wohl gemeistert hätte, wenn ich deinen Kurs nicht besucht hätte?? !!
Was ich auch noch los werden wollte:

Du hattest in einer deiner Yoga-Stunden das Thema: „Wann hast du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht“
Ich habe im Nachgang zu dieser Stunde oft darüber nachgedacht und keine für mich zufriedenstellende Antwort gefunden.

… bis zu dem Zeitpunkt als wir nach der Geburt aus dem Klinikum wieder zu Hause waren.
Plötzlich macht man alles zum ersten Mal.
Nicht nur im Bezug auf das kleine Wesen das da plötzlich zu einem gehört,
sondern ganz speziell im Bezug auf die eigene Selbstwahrnehmung und die der Umwelt. Völlige Banalitäten haben plötzlich was Besonderes.

Ich stand im Bad und dachte bei allem was ich tat : Jetzt duscht du das erste Mal, Jetzt putzt du dir zum ersten Mal die Ohren …..
Beim ersten Gang zum Bäcker hatte ich das Gefühl das sich die gesamte Welt verändert hat und ich nun wirklich alles was ich mache – zum ersten Mal tue!
Ein Wahnsinns Gefühl ist das !!!
Ich schicke viele liebe Grüße,

 Franzi

The business of being born

31 Mai

Bild

Strahlend und in sich ruhend – kurz vor der Geburt sind Mutter und Baby eine Einheit. Der Körper hat wundervolle Arbeit geleistet. Ganz ohne medizinische Hilfe hat er sich auf die Geburt vorbereitet, das Baby versorgt, mit der Mutter Wehen geübt. Ganz natürlich.

Doch was ist eigentlich eine natürliche Geburt? Wissen wir noch, wie das geht? Die Weisheit unseres Körpers kennt die Vorgänge bis zur Geburt und wir vertrauen ihm. Warum sollte unser Körper während der Geburt Hilfe brauchen? Ist es nötig in den Geburtsprozess einzugreifen?

Hier ein mutiger Film für ein mutiges Publikum über die Geburtssituation in den USA.

http://www.youtube.com/watch?v=sMX3ahiOT3o
http://www.thebusinessofbeingborn.com/

Für Fragen und Wünsche zur Geburt stehe ich gerne zur Verfügung.

 

Sonntagskind

8 Mai

BildHerzlichen Glückwunsch Sonntagskind!

Und Herzlichen Glückwunsch liebe frisch gebackene Mutter.

Anke hat bei der Geburt im Krankenhaus Havelhöhe alles gegeben. Gegen 20 Uhr abends am 5.Mai setzten die Wehen ein und waren noch gemütlich, sodass ich Anke aus einem Buch vorlesen konnte. Sie sagte zu mir: „Hoffentlich haste noch mehr Bücher mit!“. Wir kamen nicht bis zum Ende des Buches.  Ab Mitternacht gingen die Wehen heftig los und Anke veratmete und tönte, was das Zeug hielt.

Sie hatte sich entschieden mich als Geburtsbegleiterin mit zu nehmen, weil ihr Mann aus Mali nicht bei ihr sein kann. Putsch und Unruhen herrschen in Mali und die Botschaft ist nicht konstant vor Ort.

Einen Tag vor der Geburt rief ihr Mann sehr aufgeregt an, er brauche sofort die Bestätigung für ein Flugticket, dann könne er kommen. Anke organisierte Papiere, fuhr nach Tegel und zusammen mit ihren Freunden schaffte sie es, das Flugticket zu besorgen. „So ein kluges Baby“ sagte sie zu mir, „macht alles richtig – der hat gewußt, dass er noch nicht kommen darf“.

Es war die Nacht nach Vollmond, der Wetterwechsel tat sein übriges, und so kam es, dass Anke nicht die Einizge war, die in dieser Nacht ihr Kind zur Welt brachte – sie war die Letzte von insgesamt 6 Geburten. Daher konnten die Hebammen erst ganz zum Schluss bei ihr sein und wir verbrachten die meiste Zeit der Geburt in einem CTG-Zimmer.

Als die Hebamme Eva zu uns stieß, war der Muttermund bereits ganz geöffnet und wir konnten ins Geburtszimmer umziehen.  Hebamme Eva leistete wundervolle Arbeit, massierte Ankes Füße und wußte immer die passende Stellung. Um 4Uhr 7 kam der kleine hübsche Kerl zur Welt.

In Mali wartet Ankes Mann auf die freudige Nachricht und bald wird er seinen Sohn in die Arme schließen können.

Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute.

Wunschliste für die Geburt

28 Apr

In jeder Schwangerschaft kommt der Tag, an dem Du darüber nachdenkst, wo Du Dein Kind zur Welt bringen möchtest. Du schaust Dir verschiedene Orte an und vor allem die Räumlichkeiten in der Geburtsstation. Sollte es nicht zum Bestandteil eines Informationsabends gehören, einen Kreißsaal sehen zu können, zum Beispiel weil alle belegt sind, versuche Dein Glück an einem anderen Tag. Die Hebammen sind in der Regel sehr hilfsbereit und verständnisvoll. Für Dich ist es von großer Wichtigkeit den Ort der Geburt zu sehen, denn anschließend hast Du ein Bild davon. Alles wird konkreter und Du bekommst ein Gefühl dafür, was Du vielleicht noch alles mitnehmen möchtest. Ein paar Angegungen:

-Musik Deiner Wahl incl. CD-Player

-Dein Lieblingskissen, Lieblingsdecke

-Essen (gibt es eine Mikrowelle, Teekocher im Geburtszimmer?)

-Kühlelemente (gibt es einen Kühlschrank?)

– Kirschkernkissen oder Wärmflasche

-warme Socken, Strickjacke

-Schönes Nachthemd, das Dich bei allen Geburtspositionen bedeckt!

-Duftlampe, Massageöl

Dann kommt der Termin, an dem Du Dich anmelden gehst, z.B. in einem Krankenhaus. Du hast Deine Wahl getroffen und hast nun die Möglichkeit in einem persönlichen Gespräch mit einer Hebamme/Ärztin des Krankenhauses/Geburtshauses Deine Wünsche zu äußern für Deine Geburt. Bitte bedenke, dass es im Krankenhaus eine gewisse Routine gibt, denen die Hebammen folgen. Wenn Du ihnen nicht mitteilst, dass Du bestimmte Dinge wünschst/nicht wünschst können die Hebammen Dir dies nicht von den Augen ablesen, zumal sie oftmals mehr als nur eine Geburt gleichzeitig betreuen. Daher ist das Vorgespräch sehr wichtig für Dich. Deine Wünsche werden in die Geburtsakte aufgenommen und sind während Deiner Geburt präsent.

Hier einige Anregungen von Wünschen, die Du z.B. als Frage formulieren kannst. Bitte überlege Dir am Besten vorher, was willst Du unbedingt, was willst Du nicht, was ist Dir egal. Schreibe Deine Antworten für Dich auf und erwähne bei der Hebamme/Ärtzin im Krankenhaus dann nur die Dinge, die Du mit „will ich unbedingt, will ich gar nicht“ für Dich auserkoren hast.

– Gibt es ein CTG (Herztonwehenschreibung) als Funkstrecke oder bist Du die ganze Zeit verkabelt und kannst Dich dementsprechend wenig bewegen?

-Gibt es Fenster im Geburtsraum?

-Dürfen die Fenster während der Geburt geöffnet werden?

-Wie viele Begleiter dürfen mit ins Geburtszimmer?

Darf im Geburtsraum gegessen werden?

-Kann/Soll man eigene Essenssachen mitbringen? (Energiereiche Kost)

-Darf man Musik spielen?

-Gibt es Hilfsmittel für die verschiedensten Geburtspositionen (Geburtshocker, Sprossenwand, Bälle etc.)?

-Kannst Du Dir eine Wassergeburt vorstellen? In diesem Fall musst den Raum mit dem Wasserbecken „vorbestellen“.

-Willst Du gegebenenfalls eine PDA?

-Willst Du an einen Wehentropf angeschlossen werden, wenn es nicht unbedingt nötig ist (wenn die Wehen nicht so schnell voran gehen wie es die „Norm“ vorschreibt)?

-Kannst Du Deine Geburtshaltung frei wählen oder wird auf dem Rücken im Bett geboren?

-Kannst Du das Licht bei der Geburt frei wählen? (Gedämpftes Licht oder helles Licht)?

-Möchtest Du, dass Dir das Baby sofort auf dem Bauch gelegt wird oder soll es erstmal dort liegen, wo Du es geboren hast für ein paar Augenblicke bis Du es von selbst aufnehmen möchtest?

-Brauchst Du Hilfe beim ersten Anlegen des Babys zum Stillen? Du kannst fragen, wie die Hebammen in dem jeweiligen Krankenhaus damit umgehen, was sie empfehlen

-Möchtest Du, dass die Nabelschnur „auspulsieren kann“ bevor sie durchtrennt wird?

-Ist Dir wichtig, wer die Nabelschnur durchtrennt?

-Wird von den Hebammen/Ärzten darauf gewartet, dass die Nachgeburt/Plazenta kommt oder wird daran gezogen, damit sie raus kommt?

-Möchtest Du mit Deiner Plazenta etwas besonderes machen? Sie unter einem Baum vergraben o.ä.?

– Möchtest Du ein bißchen Zeit allein mit Deinem Partner/Partnerin sein bevor Das Kind vermessen/untersucht und Du nachbehandelt wirst?

-bei Notkaiserschnitten: Darf der Partner/Partnerin dabei sein? Wird Dir das Kind sofort gegeben oder wirst Du von Deinem Kind getrennt?

-Gibt es Stillberaterinnen im Krankenhaus?

-Liegt Dein Baby in Deinem Bett? Kann Dein Partner/Partnerin bei Dir übernachten?

Ich wünsche Euch allen einen wundervolle Geburt und hoffe, ihr könnt durch diese Anregungen eine gute Vorbereitung treffen.Bild