Ein kleines Wunder namens Smilla Mathilda hat sich auf den Weg zu ihren stolzen Eltern gemacht. Bei Kerzenschein und in angenehm warmen Badewasser erlebten wir eine wunderschöne Geburt.
Noch am Tag zuvor, dem ET, hätte ich mir im Traum nicht ausmalen können, dass die Stunden der Schwangerschaft bereits gezählt sind. Laut Ergebnisse der Routineuntersuchung beim Arzt wären ein paar Tage durchaus noch drin gewesen. Auch ich hätte kein Problem damit gehabt, noch länger mit schönem Bauch durchs Leben zu gehen.
Am Abend setzten erneut die Wellen ein, wie sie es bereits seit ein paar Tagen getan hatten. Mit diesem Wissen und der Vorstellung, dass Frau merken würde, wann es denn wirklich los geht, habe ich wie immer an eine Übung gedacht, die am Morgen wieder vorbei sein würde. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es für mich kein eindeutiges Startzeichen gab. Die Kontraktionen, in der gleichen Intensität wie zuvor und in unterschiedlichen Abständen, hörten jedenfalls bis zum nächsten Tag nicht auf.
Am Samstag um 14 Uhr und nach einigen Telefonaten mit unserer Hebamme war es dann tatsächlich Zeit, ins Geburtshaus zu fahren.
Erst als ich mich bei ihr versicherte, dass wir zu dritt nach Hause fahren würden, konnte ich loslassen und entspannt der Geburt entgegenblicken. Wir probierten allerhand aus: ich stieg in die Wanne, lag auf dem Bett, bekam die Füße, die Arme, den Rücken massiert, saß auf dem Gymnastikball und kniete vor dem Bett, sodass die Stunden vergingen. Scheinbar ohne Voranschreiten des Geburtsverlaufs. Ich hatte aber keine Energie und auch keine Lust groß rumzunörgeln und mich zu beschweren, sodass ich gelassen blieb und mich auf die Atmung konzentrierte.
Meine Hebamme schlug schließlich vor, die Fruchtblase zu öffnen, da sie hier den Grund der Verzögerung vermutete. Wieder in der Badewanne empfand ich entgegen ihrer Prophezeiung große und wohltuende Linderung während der Wellen. Das Wissen um die Pausen dazwischen empfand ich während dieser Phase so motivierend und kraftspendend. Auf einmal ging alles sehr schnell. Meinen Freund hinter mir in der Badewanne gab mir den nötigen Halt. Ich tastete nun das Köpfchen, verspürte einen enormen Druck. Zwei mal, das Köpfchen war geboren. Ein drittes und viertes Mal und der kleine Mensch lag in unseren Armen. An die Oberfläche befördert, öffnete sie ihre großen, dunklen Augen. Ein Moment unbeschreiblicher emotionaler Überwältigung.
Unser Dank gilt allen, die das ermöglicht haben. Ein Mix aus sehr guter Vorbereitung seitens der Hebammen im Geburtshaus und in den Yogastunden bei Patricia, der entspannten und ruhigen Atmosphäre im Geburtshaus sowie das Vertrauen in meine Fähigkeiten wie denen unseres Kindes.
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