Tönen – Atmen – Eine wunderbare Geburtsgeschichte

8 Aug

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Liebe Patricia,

ich hatte dir ja einen Geburtsbericht versprochen, der – sorry – etwas auf sich warten lassen hat.
Die Kleine benötigt ganz viel meiner Aufmerksamkeit und es gibt Tage, da ist sie von der Brust nicht wegzukriegen, da ist es gar nicht so einfach, mal Zeit für andere Sachen zu finden 😉

Also, die letzten Wochen und Tage vor der Geburt habe ich mir schon immer wieder vorgestellt, wie ich diese gut bewältigen kann.
Da kam mir natürlich immer wieder die viel und gut geübte Bauchatmung und das Tönen, was wir beim Yoga gemacht haben, in den Sinn,
was ich Zuhause dann auch weiter gut geübt habe. Wir hatten mal darüber gesprochen, ob wir uns vorstellen könnten, unter der Geburt zu Tönen
und ich muss sagen, das konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich, da ich von Natur aus ja eher der ruhige Typ bin 😉
Umso schöner, dass gerade das mich dann aber super durch die Geburt begleitet hat!

Es fing  kurz vor Mitternacht an, also genau 3 Wochen vor dem ET. Wir lagen schon im Bett, kurz vorm Einschlafen, und ich hab‘ nochmal schnell gegoogelt,
wie sich Wehen bemerkbar machen. Ich wollte ja vorbereitet sein, denn mein Partner musste ja am nächsten Tag wieder zur Arbeit und ich würde allein sein.
Nachdem ich dann das Handy zur Seite gelegt und das Licht ausgemacht hatte, platzte auf einmal die Fruchtblase! Supi, jetzt Licht schnell wieder an und erstmal tief durchatmen 🙂
Jetzt geht’s wohl doch schon los! Ich dirigierte meinen Partner vom Bett aus an, was er schonmal alles bereitlegen soll – Taschen waren ja soweit gepackt – und dann kündigten
wir uns auch schonmal im Kreissaal an. Dort angekommen, wurden wir schon von furchtbarem Geschrei anderer Frauen empfangen – was mir dann doch ganz schön Angst einjagte,
aber da musste ich ja nun durch 😉 Es setzten bei mir noch keine Wehen ein und somit musste ich die Nacht auf Station verbringen, mein Partner fuhr wieder heim.
Am nächsten Tag erklärte man mir, dass die Wehen gegen Mittag eingeleitet werden, wenn sie bis dahin nicht von selbst einsetzen würden.
So war’s dann auch, ich bekam ein Gel einmassiert und dann hieß es Warten. Mein Partner und ich gingen nochmal im Park spazieren … dort beim Laufen merkte ich erste Ziehen im Unterleib.
Die wurden auch schon stärker und regelmäßiger. Da fing ich schon an, mich ganz bewusst auf die Bauchatmung zu konzentrieren.
Wir gingen langsam wieder zurück Richtung Kreissaal. Dort angekommen, ging es mit den Wehen auch schon immer stärker weiter.
Von da an summte ich auch schon ganz leicht einen tiefen Ton 😉 Zur Entspannung nahm ich ein warmes Bad, welches die Wehen dann natürlich immer weiter verstärkten.
In dieser Phase habe ich dann am Tönen immer weiter festgehalten, konzentrierte mich auf ein langes tiefes „In-den-Bauch-Einatmen“ und tönte dann immer energischer, länger und lauter wieder aus.
In den Wehenpausen erinnerte mich die Hebamme sogar – wie du im Kurs – an Sachen wie alle Anspannung im Gesicht und Kiefer wieder zu lockern usw. und tatsächlich hatte ich in diesen Pausen sogar
immer mal wieder eine Art „Kurztraum“, der mit der Geburt gar nichts zu tun hatte … ich war anscheinend einfach relativ entspannt und konnte meine Gedanken in eine positive Richtung lenken. Echt erstaunlich! 🙂
Die andere Hebamme, die immer mal dazukam, sagte dann „Man muss immer nur dem „Gesang“ nach, wenn man dich sucht.“ 😉

Naja, und so war ich von dieser Geburt – mal davon abgesehen, dass es natürlich schon eine enorme Anstrengung und auch Schmerz ist – wirklich insgesamt positiv überrascht!
Die Hebamme kam sogar am nächsten Tag nochmal auf Station und lobte mich für das tolle Tönen und legte mir nahe, mir doch fürs nächste Mal zu überlegen, ob eine Hausgeburt denn vllt. auch was für mich wäre …
Naja, das kann ich mir zwar beim besten Willen noch nicht vorstellen, aber man soll ja nie NIE sagen 😉

Ich wollte mich jedenfalls bei dir für die tollen Yogastunden und die Gesprächsrunden bedanken, so habe ich einen super Weg für mich gefunden, die Geburt zu bewältigen! Mein Partner war natürlich auch sehr stolz 🙂
Kann auch nicht bestätigen, dass ich ihn unter der Geburt hätte verbannen wollen, er hat sich toll um mich gekümmert und ist sehr ruhig geblieben (anders als bei unserem Rollenspiel beim Yoga ;-))).

So, nun möchte ich dir aber auch unsere kleine Tochter Johanna Jana vorstellen, die mit 3060 g Gewicht und 50 cm Größe  zur Welt gekommen ist.

Es geht uns allen super, trotz der nächtlichen Wachphasen 😉 Wir sind einfach nur stolz und überwältigt, für ein so kleines Wesen da sein zu können 🙂

Soweit erstmal von uns 🙂

Freue mich, von dir zu hören!

Ganz liebe Grüße
Kathrin Vollrath

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